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10 Fragen an: Sybille Bassler (Journalistin und BAF Dozentin)

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In unserer Reihe “10 Fragen an…” stellen wir euch unsere Dozent:innen vor – direkt aus der Branche erzählen sie über ihre Erfolge, ihr Scheitern, was sie gerne früher gewusst hätten und auch…ihr guilty pleasure ;-).

Hi Sybille! ☺️

Bevor es richtig losgeht, sag uns doch mal kurz wer du bist und wofür du stehst.

Ich bin Journalistin mit Herzblut – Studium, div. Hospitanzen, Volontariat, Reporterin, Redakteurin, Moderatorin,  Redaktionsleiterin, Dokumentarfilmerin – Stationen einer „Überzeugungstäterin“. 😊

Was machst du aktuell beruflich?

Bis Oktober 2023 war ich beim ZDF als Redakteurin fest angestellt, seitdem bin ich Pensionistin, d.h. ich bin journalistisch part-time unterwegs, je nach Lust und Laune und lehre seit einigen Jahren als Dozentin bei der BAF im Bereich Journalismus.

Danke! Dann kommen hier kommen 10 Fragen an dich!

 

1. Auf welches Projekt bist du besonders stolz und was war deine Rolle dabei?
Sicherlich gehört die Berichterstattung über die Massenvergewaltigungen im Krieg im ehemaligen Jugoslawien dazu. Gemeinsam mit meinen Kamera- und Ton-Kollegen dokumentierten wir als erstes TV-Team weltweit diese Verbrechen. Ein wichtiges Thema war auch der Film über verschwundene Babys im ukrainischen Charkiw, der Untersuchungen des Europarats und des Europäischen Parlaments nach sich zog. Und nicht zuletzt die Reportagen während der Corona-Pandemie u.a. aus den Intensivstationen, entstanden in einer Zeit, die zeigte, wie zerbrechlich unser scheinbar sicheres Leben ist.

2. Gibt es besondere Momente oder Personen, die deine berufliche Laufbahn maßgeblich beeinflusst haben?
Die Begegnungen mit Menschen, die mir Einblicke in ihr Leben, in ihre Sorgen, Ängste, aber auch in ihre glücklichen Momente gewährten, haben mich und meine journalistische Arbeit geprägt. Ganz wichtig für meine berufliche Laufbahn war zweifellos mein erster Chef, der den Begriff „Zivilcourage“ mit Leben füllte und uns als Redaktion auch in brenzligen Situationen immer den Rücken stärkte.

3. Was hilft dir, wenn du an dir selbst zweifelst?
Tief durchatmen, das wird wieder. Und nach vorne schauen. In solchen Momenten denke ich immer an die Schlusssequenz von „Vom Winde verweht“, an den wunderbaren Satz von Scarlett O‘Hara : “After all,  tomorrow is another day“. Das hilft. Mir zumindest 😊

4. Welches Scheitern hat dich am meisten nach vorne gebracht?
Jedes. Es tut zwar weh, aber es öffnet den Blick auf das Wesentliche. Fehler sollten immer ein Korrektiv sein. Ansonsten siehe oben, Antwort auf Frage 3.

5. Welche Skills braucht die Medienwelt in Zukunft?
Empathie, Mut, Neugierde, Unvoreingenommenheit, Fairness, Ausgewogenheit – jede Menge Professionalität auf allen Plattformen und im Umgang mit künstlicher Intelligenz.

6. Was hättest du gerne schon als Student:in/Azubi gewusst, was dir heute ganz klar ist?
Folge deinem journalistischen Gespür, aber prüfe alles, auch deine eigenen Wahrnehmungen.

7. Was möchtest du unseren Studierenden mitgeben?
Es gibt nicht die eine Wahrheit, sondern viele verschiedene Ansichten und Meinungen. Durch manche sozialen Medien ist es allerdings immer schwieriger geworden,  zwischen Wahrheiten und bewussten Falschmeldungen zu unterscheiden. Deshalb: Stay aware!

8. Was fasziniert dich am Lehren? Warum unterrichtest du?
Gute Journalisten und Journalistinnen, Medienschaffende sind in der komplexen Medienwelt gefragt. Ich staune immer wieder, was da für ein toller „Nachwuchs“ unterwegs ist. Mit welcher Kreativität, mit welchem Engagement und Biss.  Ich möchte dazu beitragen, die Leidenschaft für den Journalismus bei den Studis zu wecken, aber auch die Verantwortung, die  dieser Beruf hat, ihnen nahezubringen. Und neben Theorie und Praxis auch den ein oder anderen Tipp mit auf den Weg geben.

9. Was bedeutet die BAF für dich und was unterscheidet unsere Akademie von anderen Bildungseinrichtungen?
Die BAF ist ein sehr guter Ort mit einem tollen Team. Sie bietet ideale Möglichkeiten, praxisnah in kleinen Gruppen und entspannter Atmosphäre in die vielfältige Welt der Medien einzutauchen und sich und (fast) alles auszuprobieren. MITEINANDER  wird hier groß geschrieben!

10. Hand aufs Herz: was ist dein guilty pleasure? 😉
Norwegischer Karamellkäse und dazu ein skandinavischer Krimi – that’s it!

Danke Sybille! 🙂