zurück zu Aktuelles

10 Fragen an: Gabriel Yasar (VFX Artist und BAF Dozent)

Am

In unserer Reihe “10 Fragen an…” stellen wir euch unsere Dozent:innen vor – direkt aus der Branche erzählen sie über ihre Erfolge, ihr Scheitern, was sie gerne früher gewusst hätten und auch…ihr guilty pleasure ;-).

Hi Gabriel! ☺️

Hier kommen 10 Fragen an dich!💪

1.Auf welches Projekt bist du besonders stolz und was war deine Rolle dabei?

A) Ich durfte bei TRIXTER für den Marvel-Film “Shang Chi and the Legend of the Ten Rings”, für den 3D Character “Abomination” eine Houdini-Lösung entwickeln, in dem seine Haut über feste Schuppenplatten gleitet, die direkt unter seiner Haut stecken. Es war ein Hero Character und ich hatte die volle Verantwortung für dss Setup. B)  Mein erster eigenständiger FX Shot als Freelancer für “Fast X”, wo ich das erste mal eine fotorealistische Rauchsimulation machen musste. Bei großen Effekten arbeiten viele Leute an einzelnen Teilen und man kann nicht immer den ganzen “shot” für sich beanspruchen. Daher war es für mich etwas Besonderes.

2. Gibt es besondere Momente oder Personen, die deine berufliche Laufbahn maßgeblich beeinflusst haben?
Tatsächlich die Entscheidung meine Traumfirma TRIXTER zu verlassen und als Freelancer in der VFX Welt neue Erfahrungen zu sammeln. Es war die schwierigste, aber eine notwendige Entscheidung. Ich vermisse aber Teile meines Teams und dadurch entstandene Arbeitsfreundschaften sehr. Die Pre-Covid Atmosphäre dort war einfach einmalig. Leider hat Remotearbeit das alles verändert. .

3. Was hilft dir, wenn du an dir selbst zweifelst?
Etwas einfach aus Spaß zu machen und den Teufelskreis des Prokrastinierens zu durchbrechen. Das kann/muss auch etwas komplett anderes als die kreative Arbeit sein. Kreativität zehrt sehr an unserer mentalen Energie, von der am Ende oder Anfang des Tages nicht immer viel übrig ist.
Innere Motivation ist super wichtig und ich neige dazu, mich manchmal zuzumüllen mit “Inspirationen” oder mit anderen Artists zu vergleichen, was nicht dienlich ist, wenn man den Spaß am Prozess an Leben halten möchte.

4. Welches Scheitern hat dich am meisten nach vorne gebracht?
Es war in einem völlig anderen Kontext, aber ich war so verbissen mit einer Wunschvorstellung oder einem Idealbild von mir, dass ich lange Zeit meine eigenen Talente und Vorlieben vernachlässigt habe. Die Realisierung hat jedoch dazu geführt, dass ich nun eine viel stärkere Sensibilisierung für Dinge habe die ich möchte/nicht möchte, kann/nicht kann. Also war es absolut notwendig.

5. Welche Skills braucht die Medienwelt in Zukunft?
Ein tiefes Verständnis für Ursache und Wirkung visueller Inhalte. Dies betrifft Inhalte Form, Kontext, Menge, Dauer, Originalität, Authentizität, Qualität. Die neue Generation braucht eine sehr kritische Haltung Gegenüber Medienkonsum und mehr kollektives Feingefühl und gesellschaftliche Empathie, statt in Ultra-Individualismus abzudriften.

6. Was hättest du gerne schon als Student:in/Azubi gewusst, was dir heute ganz klar ist?
Dass ich meine eigene Stimme habe und dass meine Stimme auch etwas Wert ist. Dass jeder mal irgendwo angefangen hat und harte Arbeit früher oder später immer Früchte tragen wird. Es braucht nur Zeit und Geduld und ein gesundes Selbstwertgefühl.

7. Was möchtest du unseren Studierenden mitgeben?
Je schneller du akzeptierst, dass du alle kreativen Probleme die du erschaffst auch selber lösen musst, umso schneller wirst du erkennen, dass jedes kleine Problem, Teil eines Ganzen ist. Das Endziel ist immer: audiovisuellen Inhalt zu erschaffen, die eine gewisse Reaktion hervorrufen möchte.

8. Was fasziniert dich am Lehren? Warum unterrichtest du?
Vielleicht kann ich dadurch dazu beitragen, dass es immer noch “Kunst” mit Intention gibt, statt nur noch “Inhalte” (Content).

9. Was bedeutet die BAF für dich und was unterscheidet unsere Akademie von anderen Bildungseinrichtungen?
Ich hab meine eigene VFX Ausbildung an der BAF gemacht, also habe ich eine tiefe persönliche Verbindung zum Team. An der BAF an der Gestaltung des Lehrplans für die VFX zu mitzuarbeiten, hat auch dem Team geholfen, um auf dem aktuellen Stand der Dinge zu bleiben. Wir sind am nah Tagesgeschehen mit den richtigen Workflows und Departmentstrukturen, weil wir Dozenten haben, die direkt aus der Industrie kommen. Wir richten unseren Lehrplan zielgerichtet danach aus,Talente und Stärken zu finden und zu Fördern.

10. Hand aufs Herz: was ist dein guilty pleasure? 😉
lol 😉

 

Danke Gabriel! ☺️